Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ist fast die Hälfte des deutschen Grundwassers zu stark mit Nitrat belastet. Auch in Sachsen ist die Lage kritisch, denn laut dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie befindet sich in Sachsen die Hälfte der Grundwasserkörper in einem schlechten chemischen Zustand. Knapp ein Viertel ist zu stark mit Nitrat belastet. Der Grenzwert wird an vielen Stellen deutlich überschritten. Besonders Nordsachsen ist betroffen.
Privat beauftragte Brunnenwasseranalysen im Raum Eilenburg ergaben einen signifikant überhöhten Gehalt an Nitrat und zum Teil auch bakterielle Belastungen. Auffällig ist, dass der hohe Nitratgehalt vor allem dort auftritt, wo zu viel Gülle aus der industriellen Tierhaltung auf die Felder gekippt und
in großen Mengen mineralischer Dünger verwendet wird. Die Wasserversorger müssen das Trinkwasser deshalb kostenintensiv aufbereiten. Bezahlen muss es der Kunde mit seiner Wasserrechnung.
Der Nitratproblematik wollen wir uns von verschiedenen Seiten nähern. Während ein Hydrologe erklärt, was Nitrat ist, wie es in Boden und Grundwasser gelangt und unter welchen Umständen es der menschlichen Gesundheit schadet, wird ein Bauer über die Verantwortung der Landwirtschaft sprechen. Auch der örtliche Wasserversorger sitzt mit am Tisch, schließlich ist er verantwortlich dafür, dass sauberes, ungefährliches Trinkwasser beim Kunden ankommt.
Podiumsgäste:
Daniel Jahn, Wasserverband Eilenburg-Wurzen
Dr. Jan H. Fleckenstein, Department Hydrogeologie | Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Dr. Bernhard Wagner, Wassergut Canitz GmbH
Andreas Jäger, Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH
Moderation: Wolfram Günther, umweltpolitischer Sprecher GRÜNE-Landtagsfraktion Sachsen
Interessierte sind herzlich willkommen.
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