Wölfe – GRÜNE lehnen Konzept ‚beschränkter Abschussfreigabe‘ ab

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7.1.2017

(2017-04) Zu den Forderungen des Bundesagrarministers Christian Schmidt CSU) eine ‚beschränkte Abschussfreigabe‘ für Wölfe zu erteilen, erklärt Wolfram Günther, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Wir GRÜNEN schätzen die Rückkehr der Wölfe als Wiederherstellung natürlicher Verhältnisse ein, die neben allen Anpassungsschwierigkeiten insgesamt als Gewinn zu betrachten ist. Der Erhalt der Weidewirtschaft ist uns – auch ganz unabhängig vom Wolf – ein großes Anliegen, sowohl im Hinblick auf den Erhalt unserer Kulturlandschaft, den Artenerhalt im Offenland und die Entwicklung im ländlichen Raum insgesamt.“

„Bezüglich der Bestandsregulierung, also des Abschusses, den der Bundesagrarminister fordert, sind wir anderer Meinung. Uns geht es allein darum, das Zusammenleben von Wolf, Mensch und Weidetieren in einen verträglichen Ausgleich zu bringen. Wie sich auch in Sachsen bereits bestätigt, sind dabei gerade reviertreue stabile Wolfsfamilien, neben den Präventionsmaßnahmen der sicherste Schutz vor Übergriffen. Diese Wölfe haben in den meisten Fällen bereits gelernt, dass die Weidetiere geschützt sind und dadurch keine leichte Beute darstellen und geben diese Erfahrungen an den Nachwuchs weiter. Werden die erwachsenen Wölfe geschossen und die Reviergrenzen des Rudels nicht mehr verteidigt, können mehr und fremde Wölfe in das Gebiet eindringen und werden damit größeren Schaden verursachen.“

 

Hinweis: Es gibt derzeit eine Dokumentation des SRF: „Die vielen Wölfe der Schweiz“

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