Das Artensterben unter den Insekten ist dramatisch: Der Umweltminister muss endlich handeln!

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(2018-63) Heute fand im Umweltausschuss des Sächsischen Landtags die öffentliche Sachverständigenanhörung zu den Anträgen der Fraktionen GRÜNE ‚Ursachen des Insektensterbens erforschen und bekämpfen‘ und LINKE ‚Ursachen des Insektensterbens in Sachsen untersuchen und Gegenmaßnahmen in die Wege leiten‘ statt.
In der Anhörung bestätigten die Sachverständigen den dringenden Handlungsbedarf für Maßnahmen zum Stopp des ungebremsten Artensterbens. Dabei wurde der Wert der Artenvielfalt als Kulturgut und die Bedeutung vor allem der Insekten als Bestäuber und Grundlage vieler Nahrungsketten hervorgehoben. Bei unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und teils verbunden mit weiteren Hinweisen unterstützen die Sachverständigen das Anliegen der angehörten Anträge.

Wolfram Günther, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt dazu: „Die qualifizierten Beiträge der Sachverständigen zeigen die Dringlichkeit der Situation auf. Ich fordere den Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) auf, zügig Wege und Mittel zu finden, diese desaströse Entwicklung aufzuhalten. Wesentlich sind dabei die Ausweitung von hochwertigen Flächen und der Verbund dieser Biotope sowie eine drastische Reduzierung des Pestizideinsatzes.“

Mehrere Sachverständigen wiesen darauf hin, dass es schon vor mehreren Jahren ‚fünf vor zwölf‘ war. Um die aktuell bedrohten Arten zu retten, müsse sofort gehandelt werden. In zehn Jahren werden viele der Arten bereits ausgestorben sein. Es sei unsere Verantwortung die Biodiversität zu erhalten.

Der durch die GRÜNE-Fraktion benannte Sachverständige Dr. Matthias Nuß, Sektionsleiter des Bereichs Schmetterlinge im Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden, erläuterte, dass seit vielen Jahren die Biodiversitätskrise im Allgemeinen und der Rückgang der Insekten im Besonderen international, national und im Freistaat Sachsen ein anerkanntes Faktum ist. „Dafür gibt es mehrere Ursachenkomplexe, die zum Teil ausreichend bekannt sind, um Gegenmaßnahmen sofort einleiten zu können. Dazu gehören z. B. die Reduktion des Pestizideinsatzes, der Verzicht auf eine Komplettmahd von Wiesen in Kommunen, in Schutzgebieten und auf landwirtschaftlichen Flächen, Hilfsprogramme für vom Aussterben bedrohte Arten, die Wiedereinrichtung verloren gegangener Lebensräume und das Abschalten von Lichtquellen in der Nacht.“

» GRÜNER Antrag ‚Ursachen des Insektensterbens erforschen und bekämpfen‘ (Drs 6/11192)

» Stellungnahme des Sachverständigen Dr. Matthias Nuß, Sektionsleiter des Bereichs Schmetterlinge im Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden, in der Anhörung

Pressemitteilung | 02.03.18

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