Wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mitteilte, halbierte sich die Zahl der Ausbildungsanfänger in landwirtschaftlichen Berufen von 2005 bis 2013. Nachrückende Fachkräfte reichen bereits heute nicht mehr, die Altersabgänge zu ersetzen. Wolfram Günther, der neue agrarpolitische Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion, macht dafür zweierlei verantwortlich:
„Ein Faktor ist die Dominanz der Agrarindustrie in Sachsen. Großbetriebe bauen meist nur die am wenigsten arbeitsintensiven Kulturen Getreide und Raps an und beschäftigen nur wenige Menschen. Etliche erhalten nur einen Hungerlohn und werden im Winter in die Arbeitslosigkeit geschickt. Das schreckt Auszubildende natürlich ab.“
„Ein zweiter Grund ist die ideenlose Politik der Staatsregierung für den ländlichen Raum. Junge Leute wollen ein Leben mit Perspektive. Sie wollen nicht dort leben, wo es kaum noch Gleichaltrige gibt und das kulturelle Highlight der abendliche Treff an der Bushaltestelle ist.“
„Ländliche Regionen bieten viele Vorzüge. Umweltqualität, soziale Teilhabe und Zusammenhalt machen sie lebenswert. Wir GRÜNEN wollen in diese Stärken investieren, nicht in überdimensionierte Straßen, Massentierhaltungsanlagen und Landschaftszerstörung durch Braunkohleabbau. Nur so wird es gelingen, junge Menschen für Arbeit und Leben auf dem Land zu gewinnen.“
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