Günther: Versäumnisse des ersten Antrags dürfen sich nicht wiederholen
9.2.17. Dresden. Der Landkreis Görlitz erwägt eine Verlängerung der Abschussgenehmigung für den Wolf Pumpak. Das erklärte die zuständige Dezernentin, Heike Zettwitz, auf der gestrigen Veranstaltung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag.
„Bei der Erteilung der ersten Abschusserlaubnis gab es massive Versäumnisse. Das sächsische Umweltministerium als oberste Rechtsaufsichtsbehörde hat ganz offensichtlich seine Beratungs- und Kontrollfunktion gegenüber dem Landkreis fachlich nicht korrekt wahrgenommen. So sind wichtige Schritte, die der Wolfsmanagementplan vor Erteilung einer Abschusserlaubnis vorsieht, nicht gegangen worden. Obwohl vor einem Abschuss zwingend feststehen muss, dass Vergrämungsmaßnahmen nicht funktionieren, wurde diese mit dem pauschalen Argument übergangen, dass sie an der aktuellen Situation wohl nichts ändern würden. Auch Vorschläge des Instituts für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland LUPUS – wie etwa der Ausstattung des Wolfes mit einem Sender zur permanenten Überwachung wurden nicht aufgegriffen“, kritisiert Wolfram Günther, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion. „Wichtige Experten, wie das Wolfsbüro in Rietschen oder das bundesweite Wolf-Kompetenzzentrum sind offenbar nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden worden. Expertisen wurden ignoriert oder eigenwillig interpretiert.“
„Es ist wichtig, dass sich diese Versäumnisse in einem neuen Antrag nicht wiederholen“, fordert Günther. „Es wird immer verhaltensauffällige Tiere geben. Um so wichtiger ist, dass die im Wolfsmanagementplan vorgesehenen Schritte im Umgang mit >>Problemwölfen<< eingehalten werden, um Handlungssicherheit für alle künftig Betroffenen zu schaffen und Entscheidungen rechtssicher zu fällen.“
Am Abend des 8. Februar diskutierten auf Einladung der GRÜNEN-Landtagsfraktion Markus Bathen, Leiter des Wolfsbüro NABU, Heike Zettwitz, Dezernentin des Landkreises Görlitz, Henrik Thode, Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereins Sachsen und Wolfram Günther, ob der Abschuss des Wolfs Pumpak wirklich notwendig ist.
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