Sächsische Elbe-Häfen – 2014 nur noch 8 Prozent aller Güter per Schiff transportiert

Zur heutigen Pressekonferenz der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) erklärt Wolfram Günther, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Der Transport von Massengütern per Binnenschiff auf der Elbe ist ein Auslaufmodell. Inzwischen hat die Elbe durchschnittlich drei bis vier Monate im Jahr eine niedrigere Wassertiefe als 1,60 m.“

„Zwischen 2007 und 2014 hat der Freistaat in die drei Häfen Dresden, Riesa und Torgau insgesamt 31,3 Millionen Euro investiert und das obwohl die Container-, Waren- und Güterumschläge außer in Riesa kontinuierlich zurückgehen. Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass es kaum eine nennenswerte Nachfrage nach Schiffsgüterverkehr auf der Elbe gibt. Nur noch acht Prozent der in den drei sächsischen SBO-Häfen umgeschlagenen Güter wurden 2014 (Januar-Oktober) mit dem Schiff transportiert. 2007 waren das mit 268 Kilotonnen noch 17 Prozent. Dies ergab meine Kleine Anfrage an die Sächsische Staatsregierung.
Torgau und Dresden sind offenbar vor allem Verladestationen von Gütern auf die Verkehrsträger Lkw und Schiene“, so der Abgeordnete.

Dem weiteren Ausbau der Elbe erteilt Günther eine deutliche Absage:
„Einen Elbeausbau lehnen wir Grünen ab. Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass es kaum eine nennenswerte Nachfrage nach Schiffsgüterverkehr auf der Elbe gibt.
Großzügig werden die Häfen mit öffentlichen Fördermitteln durch den Freistaat Sachsen unterstützt. Die Häfen Dresden, Riesa und Torgau wurden und werden ausgebaut. Die Investitionen der Staatsregierung von 9,1 Millionen Euro in die Häfen Torgau und Dresden zwischen 2007 halte ich für eine Steuergeldverschwendung. Schaut man sich den Container- und Güterumschlag der letzten sieben Jahre an, dann wird klar, dass sich diese Investitionen wirtschaftlich kaum lohnen.“

» Kleine Anfrage: „Containerverkehr auf der Elbe und Umschlag in den Häfen der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO)“ (Drs. 6/347)

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