„Die Sächsische Staatsregierung verschließt beim Thema Tierschutz weiter Augen und Ohren“, erklärt Wolfram Günther, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion.“
„Während im Nachbarland Sachsen-Anhalt durch Medienrecherchen und Kontrollen der Veterenärbehörden die offenbar langjährige Tierquälerei in Schweinemastanlagen endlich aufgedeckt und geahndet wird, geschieht in Sachsen absolut nichts.“
Tierschützer beschuldigten die „Gut Klein Wanzleben Schweinezucht GmbH“, mehrfach massiv gegen das Tierschutzgesetz verstoßen zu haben. Nach Recherchen des MDR-Magazins exakt bestätigte das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt die Vorwürfe gegen den Schweinezüchter.
„Spätestens seit dem Tierhaltungsverbot im vergangenen Jahr gegen den Schweinebaron Adrianus Straathof ist gesichert, dass es in der Schweinehaltung systematische Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gibt. Obwohl wir die Staatsregierung regelmäßig zu den Verhältnissen im Freistaat befragen und die Durchsetzung des Tierschutzgesetzes in der Schweinehaltung einfordern, passiert nichts“, sagt Günther.
„Recherchen der Tierschutzorganisation ARIWA (Animal Rights Watch) haben in der nordsächsischen Anlage Wellaune (Ortsteil Bad Düben) schon vor Monaten massive Verstöße aufgedeckt. Die Tierschützer fanden dort erschreckende Zustände vor. So wurden gesunde Ferkel totgeschlagen, Sauen in viel zu engen Metallkäfigen fixiert, es gab kein sauberes Wasser und schwache bzw. bereits tote Ferkel lagen teils tagelang im Stall herum“, berichtet Günther.
Auch in der zum Straathof-Konzern gehörenden Sauenhaltungsanlage Thierbach im Vogtland herrschen miserable Zustände. Bereits vor über einem Jahr hatte daher Volkmar Zschocke, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN-Landtagsfraktion, Strafanzeige wegen des Verdachts von Umweltstraftaten und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gestellt.
„Offenbar ist man in Sachsen-Anhalt gewillt, Verstöße gegen tierquälerische Haltungsbedingungen zu ahnden“, erklärt Günther.
„Ich fordere endlich Aufklärung darüber, wie die sächsische Staatsregierung die Einhaltung des Tierschutzgesetzes sicherstellen will. Es ist offensichtlich, dass es sich in der Schweinhaltung nicht um Einzelfälle handelt. Nur wenn wir Tiere als fühlende Mitgeschöpfe begreifen und ihre Bedürfnisse beachten, wird sich an den katastrophalen Zuständen etwas ändern. Wir brauchen mit allen Beteiligten eine Diskussion über artgerechte Haltungsbedingungen.“
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