Zustand des Mulderadwegs überwiegend schlecht oder der Staatsregierung unbekannt – Nur 10 Prozent in gutem Zustand – GRÜNE fordern entschlossenes Handeln

 Günther: Auf dem gesamten Mulderadweg besteht ein enormer Nachholbedarf für einen erfolgreichen touristischen Radverkehr – Vorplanungen für Aus- oder Neubaumaßnahmen nur auf 10 km Gesamtlänge
 
Radfern- und -wanderwege bleiben das Stiefkind der sächsischen Verkehrspolitik. Das geht aus der Beantwortung einer Kleinen Anfrage aus der GRÜNEN-Landtagsfraktion hervor. Die Landtagsabgeordnete Katja Meier hatte nach dem Neu-, Ausbau- und Instandsetzungsbedarf des Mulderadwegs gefragt.
„Der Mulderadweg hat als überregionaler Radwanderweg eine überaus hohe Bedeutung für den Tourismus in Mittel- und Westsachsen. Auf seinem etwa 300 Kilometer (km) langen Weg durch Sachsen und ganz besonders auf dem Teilstück im Landkreis Mittelsachsen erschließt er vielfältige Kulturlandschaften“, erklärt Wolfram Günther, Landtagsabgeordneter aus Schwarzbach bei Rochlitz und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag.
„Beispielhaft möchte ich hier entlang der Freiberger Mulde die Burg Mildenstein, Nossen mit der Klosterruine Altzella und Kloster Buch nennen. Entlang der Zwickauer Mulde lohnt es sich etwa Rochsburg, Wechselburg und Rochlitz deutlich besser für Rad fahrende Touristen zu erschließen. Als GRÜNE-Landtagsfraktion setzen wir uns daher für den Erhalt und zügigen Ausbau des Mulderadwegs ein.“
„Ich erwarte von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) ein entschlossenes Handeln für einen erfolgreichen touristischen Radverkehr, anstelle des Abwälzens jeglicher Verantwortung für die Instandhaltung auf die Landkreise. Als GRÜNE werden wir hier auch in Zukunft Druck machen“, verspricht der Abgeordnete.
„Grundvoraussetzung für eine höhere touristische Nutzung ist ein qualitativ hochwertiger Zustand auf allen Teilabschnitten des Mulderadwegs. Davon sind wir weit entfernt. Der Wirtschaftsminister verweist als Antwort auf die Frage nach dem gegenwärtigen Zustand lediglich auf das Kartenmaterial seines Ministeriums. Der Karte zufolge sind nicht einmal zehn Prozent der Strecke in einem guten Zustand. Der Großteil des Mulderadwegs ist entweder in mangelhaftem Zustand oder der Staatsregierung schlichtweg nicht bekannt“, erläutert Günther.
„Die beiden Teilabschnitte entlang der Zwickauer und Freiberger Mulde sind zudem erst ab Zwickau bzw. Freiberg durchgängig befahrbar. Auf den weiter flussaufwärts liegenden Streckenabschnitten beider Teilrouten fehlt außerdem die Beschilderung. Während im nördlichen Bereich wenigstens einige wenige Aus- und Neubaubaumaßnahmen geplant sind, herrscht entlang der Zwickauer und Freiberger Mulde tiefster Dornröschenschlaf“, kritisiert Günther. „Auf dem gesamten Mulderadweg besteht ein enormer Nachholbedarf. Lediglich auf vier Abschnitten mit einer Gesamtlänge von etwa 10 km befinden sich zur Zeit Aus- oder Neubaumaßnahmen in der Vorplanung, ein Fertigstellungstermin steht noch nicht fest.“
>> Antwort von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Katja Meier (GRÜNE): ‚Zustand sowie Aus- und Neubaubedarf des Mulderadweges‘ (Drs 6/8427):
 
>> Radwegekarten des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr: http://www.list.smwa.sachsen.de/radverkehr/
 
>> Website zum Mulderadweg: http://www.muldentalradweg.de/

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