BÜNDNISGRÜNE fordern Strategie zum Umgang mit munitionsbelasteten Flächen

Dresden. Nach den jüngsten Waldbränden in der Gohrischheide mit massiver Gefährdung der Einsatzkräfte durch im Boden lagernde Altmunition, hat Wolfram Günther (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag) bei der Staatsregierung nach dem zukünftigen Vorgehen gefragt (Drs. 8/3542). Die Antwort gibt u.a. auch Erkenntnisse über belastete Flächen wieder.

Wolfram Günther, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, fordert eine Strategie der Staatsregierung für munitionsbelastete Flächen in Sachsen:

Die Belastung mit Altmunition ist ein großer Risikofaktor, der in den Blick der Politik gehört – und zwar nicht erst, wenn der Ernstfall eintritt. Munitionsbelastung bedeutet eine akute Gefahr für Feuerwehr, THW und Polizei im Einsatzfall sowie eine dauerhafte Bedrohung für Böden und Grundwasser. Die Antwort der Staatsregierung zeigt deutlich, dass es in Sachsen noch immer zahlreiche ehemalige Truppenübungsplätze und Munitionslager gibt, die mit Altmunition aus beiden Weltkriegen sowie der sowjetischen Stationierungszeit verseucht sind. „

Allein seit 2012 mussten nach Angaben der Staatsregierung über 2.100 Tonnen Kampfmittel in Sachsen geborgen werden. Besonders belastet sind u.a. die Königsbrücker Heide, die Gohrischheide sowie ehemalige Munitionslager in Mittelsachsen und der Sächsischen Schweiz.

Günther fehlt der strategische Ansatz der Staatsregierung: „Wir brauchen eine umfassende, öffentlich zugängliche Übersicht aller in Sachsen munitionsbelasteten Flächen. Die fehlt bislang. Nur so lassen sich Gefahren realistisch einschätzen, Handlungsfelder definieren und Prioritäten setzen. Daraus leiten sich natürlich auch finanzielle Fragen ab, denn die Kommunen dürfen bei Kosten und Risiken nicht alleine gelassen werden.“

Weitere Informationen:

Im Juli 2025 kam es in der Gohrischheide (Landkreis Meißen) zu einem Waldbrand auf munitionsbelasteten Flächen. Die Löscharbeiten waren stark erschwert, für die Einsatzkräfte bestand akute Lebensgefahr.

>> Antwort auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Wolfram Günther (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen