Die Staatsregierung möchte die andauernde Diskussion um austrocknende Brunnen und Brunnendörfer in Sachsen erst in einer >>Grundsatzkonzeption 2030 für die öffentliche Wasserversorgung<< erörtern, bevor Maßnahmen des Freistaates ergriffen werden. Stattdessen verweist sie bei austrocknenden Brunnen lediglich auf die Notfallpläne der Betreiber mit Zapfstellen, Kanister oder Tankwagen. Dies geht aus der Antwort von Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) auf meine Kleine Anfrage hervor. Somit ist mit einer schnellen überörtlichen Lösung für die zunehmend austrocknenden Brunnen in Sachsen nicht zu rechnen.
Wir brauchen jetzt ein Landesprogramm für austrocknende Brunnen, nicht erst 2030. Der Umweltminister muss schnell Vorschläge unterbreiten, wie die Probleme in den Brunnendörfern endlich gelöst werden können. Sich als Minister hinter den Gemeinden und Brunnenbetreibern zu verstecken, ist schlicht zu wenig.
Angesichts der auch in Sachsen spürbaren Klimakrise, trockener werdender Sommermonate und zurückgehender Niederschlagsmengen kommt auch auf die Staatsregierung eine politische Verantwortung zu, gegenzusteuern und die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Ziel sollte ein Landesprogramm sein, mit dem ohne erhebliche Kosten für die Einwohnerinnen und Einwohner die Brunnendörfer ans Wassernetz angeschlossen werden können. Das darf nicht erst im Jahr 2030 der Fall sein. Eine entsprechende Förderrichtlinie des Freistaates, die die betroffenen Kommunen beim Anschluss ans Wassernetz unterstützt, braucht keine zwölf Jahre in der Ministerialbürokratie.
Ein Landesprogramm wäre auch ein Beitrag für die Zukunft dieser Dörfer. Nicht nur die ländliche Siedlungsstruktur würde mit einer aktiven Förderung durch den Freistaat erhalten. Es wäre auch eine Unterstützung für ein gutes Leben auf dem Land.
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