Der ausufernde Flächenverbrauch im Freistaat vernichtet unsere Felder, Wiesen und Wälder. Während die Einwohnerzahl im Freistaat zurückgeht, entstehen immer neue Straßen, Wohn- und Gewerbegebiete. Beim Flächenverbrauch durch neue Straßen liegt Sachsen mit Abstand auf Platz 1 unter allen Bundesländern. Es bleiben Narben in der Natur und unserer einmaligen Kulturlandschaft. So verliert Sachsen sein einzigartiges Gesicht.
Zeit: Dienstag, 04.12.18; 18:00 – 20:00 Uhr
Ort: Kulturbahnhof Stollberg (Bahnhofstraße 2, 09366 Stollberg/Erzgebirge)
Veranstalter: Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen
Gäste:
Heiko Reinhold, ehem. Umweltbeauftragter der evangelisch-lutherischen Landeskirche,
Ulrike Kahl, Kreisrätin und Mitglied im Planungsverband Region Chemnitz und
Wolfram Günther, Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion.
Moderation: Uwe Kaettniß, Kreisvorsitzender im Erzgebirgskreis und Mitglied des Landesvorstandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Jeden Tag verschwinden mehr als vier Hektar Natur in Sachsen unter Asphalt und Beton. Dieser Flächenverbrauch entspricht jährlich einer Fläche größer als der Bärwalder See, dem größten See Sachsens (in der Oberlausitz).
Auch verschiedene Bauvorhaben in der Region Stollberg wie in Lugau und in Jahnsdorf haben zuletzt bei der Bevölkerung vor Ort für Aufsehen gesorgt und zu Verunsicherung geführt.
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag will den Flächenverbrauch in Sachsen stoppen. Die Fraktion hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, nachdem das Gesetz über die Raumordnung und Landesplanung des Freistaates Sachsen so ergänzt werden soll, dass der Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 auf null Hektar zu begrenzen ist. Zudem soll das Staatsministerium des Innern ermächtigt werden, ein Handelssystem für Flächenzertifikate zu etablieren, dass eine Flächenneuinanspruchnahme ermöglicht, auch wenn innerhalb der Kommune kein Ausgleich durch Entsiegelung geschaffen werden kann.
Die GRÜNE-Landtagsfraktion schlägt vor, dass es für jede neu versiegelte Naturfläche einen Ausgleich durch Entsiegelung geben soll. Nur so schaffen wir es, dass unsere Orte weiter Möglichkeiten für ihre Entwicklung haben, zugleich aber unsere Natur und gewachsene Landwirtschaft geschützt wird. Nur so bleibt eine unberührte Erzgebirgsnatur Teil einer unverwechselbaren Heimat.
Gemeinsam mit den Gästen der Veranstaltung sollen folgende Fragen diskutiert werden:
Wie schaffen wir es, unsere Natur, Kulturlandschaft und Landwirtschaft zu schützen?
Warum brauchen wir überhaupt ein Gesetz zur Begrenzung des Flächenverbrauches in Sachsen?
Wie wirkt sich dieses Gesetz auf unsere Städte und die Landwirtschaft aus?
Welche Entwicklungen sind ohne ein solches Gesetz zu befürchten?
Welche Auswirkungen hat die zunehmende Versiegelung nach Starkregenereignissen?
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