GRÜNE verlangen von Staatsregierung Auskunft über Einsatz und Auswirkungen des Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat auf Mensch, Tiere, Pflanzen und Gewässer in Sachsen

Foto: Pixabay.com

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(2016-201) Das umstrittene Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat wird in Sachsens konventioneller Landwirtschaft großflächig eingesetzt. Um die Wiederzulassung dieses Totalherbizids ist EU-weit ein heftiger Streit entbrannt. Auslöser sind Studien, die besagen, dass Glyphosat Krebs auslösen kann. Über das konkrete Ausmaß ökologischer Schäden gibt es bisher kaum verlässliche Daten. Allerdings legen zahlreiche Studien und Beobachtungen nahe, dass mit dem Einsatz von Glyphosat ein langfristig erheblicher Verlust der Artenvielfalt einhergeht. Die GRÜNE-Landtagsfraktion fordert deshalb die Staatsregierung auf, über die Kontrollen und die bisherigen Ergebnisse von Probenentnahmen zu berichten.

Wolfram Günther, umwelt- und landwirtschaftspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion, erklärt: „Angesichts der Diskussionen um die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch den Einsatz von Glyphosat ist es an der Zeit, dass die Staatsregierung über den Umgang mit dem Unkrautbekämpfungsmittel informiert. Schließlich wird es in Sachsens konventioneller Landwirtschaft auch aufgrund der geförderten pfluglosen Bodenbearbeitung gerne und viel genutzt.“

„Wir wollen daher von der Staatsregierung über die Auswahl und Anzahl der Probenentnahmen in Lebens- und Futtermitteln von 2011 bis 2015 informiert werden und in Erfahrung bringen, ob bzw. wie häufig es in welchen Produkten zu Grenzwertüberschreitungen gekommen ist. Außerdem erwarten wir Auskunft darüber, wie weit die Anwendung von Glyphosat mittlerweile verbreitet ist und wie sich der Einsatz auf den ökologischen Zustand der Grund- und Oberflächengewässer auswirkt.“

„Die vielen, derzeit nicht geklärten Fragen um Glyphosat erfordern entsprechend dem Vorsorgeprinzip, den Einsatz des Ackergiftes drastisch zu reduzieren und gezielt nach Alternativen zu suchen, die die landwirtschaftliche Produktion nicht hemmen und keine anderen Nebenwirkungen haben. Die Staatsregierung muss dabei aus unserer Sicht mit gutem Beispiel vorangehen.“

» GRÜNER Antrag „Umgang und Maßnahmen des Freistaates Sachsen in Zusammenhang mit den Auswirkungen des Vollherbizids Glyphosat“ (Drs. 6/5244)

 

Hintergrund:

Glyphosat ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Unkrautbekämpfungsmitteln, die zur Verhinderung von unerwünschtem Pflanzenwuchs im Kulturpflanzenbau oder zur Beschleunigung des Reifeprozesses bei Getreide (Sikkation) verwendet werden.

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