Günther: Aktuelle Preissteigerungen um bis zu 3 Cent je Liter sind zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel

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Tag der Milch – GRÜNE:  Kein Grund zur Entwarnung. Bei den Bauern kommt zu wenig Geld an.

Günther: Aktuelle Preissteigerungen um bis zu 3 Cent je Liter sind zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel

Dresden. Anlässlich des ‚Tags der Milch‘ am 1. Juni erinnert  Wolfram Günther, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag,  an die nach wie vor angespannte Lage der meisten Milchviehbetriebe:

„Trotz des aktuellen leichten Preisanstiegs bei Trinkmilch um bis zu 3 Cent je Liter sehe ich noch längst keinen Grund zur Entwarnung. Die aktuellen Preissteigerungen sind für die Landwirte zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Von dem Geld kommt zu wenig bei den Bauern an.“

Besorgt zeigt sich Günther darüber, dass insbesondere kleinere Betriebe in wirtschaftliche Not geraten. Das ergab die Antwort von Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU) auf eine Kleine Anfrage (Drs 6/7729) des grünen Landwirtschaftspolitikers:

„Von 22 Milchviehbetrieben, die 2016 wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten den Beratungsdienst zur Einkommens- und Vermögenssicherung aufsuchen mussten, hatten 16 Betriebe weniger als 100 Tiere. Dies entspricht 73 Prozent.“

„Würden die kleinen Betriebe sterben, wäre dies ein herber Verlust für die sächsische Agrarstruktur und ein weiterer Schritt genau in die falsche Richtung, weg von bäuerlichen Strukturen mit hoher lokaler und regionaler Wertschöpfung hin zu immer größeren Konzentrationen der Landwirtschaft in Großstrukturen agrarindustrieller Prägung. Außerdem gehören zu den kleineren Betrieben gerade auch solche, die dank Weidehaltung zur Pflege der Kulturlandschaft beitragen.“

 

Vom sächsischen Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt erwartet Günther beherzten Einsatz auf Bundesebene:

„Die Bundesregierung muss verstärkt dazu aufgefordert werden, nachhaltig wirksame Maßnahmen zur Mengenregulierung in Krisenzeiten vorzulegen. Ausdrücklich unterstütze ich die Forderungen des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter, der die Installierung eines Marktkrisenmanagement-Konzepts fordert. Dadurch kann Krisen durch stufenweise Anpassungen des EU-Milchangebots an die reale Nachfrage effektiv und vor allem frühzeitig entgegengewirkt werden. Im Einklang mit den Feststellungen des Bundeskartellamts muss weiter endlich dafür gesorgt werden, dass die Milchviehhalter wieder eine echte Marktposition gegenüber Molkereien und Einzelhandel bekommen und Marktrisiken gerechter entlang der Wertschöpfungskette verteilt werden.“

 

>> Antwort von Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU) auf eine Kleine Anfrage des Angeordneten Wolfram Günther (GRÜNE)’Situation der Milchviehbetriebe in Sachsen – Nachfrage zu Drs.-Nr.: 6/5519′ (Drs 6/7729):

http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=7729&dok_art=Drs&leg_per=6&pos_dok=1&dok_id=undefined

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