Dresden. Am Dienstagnachmittag empfing der agrarpolitische Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion Wolfram Günther Vertreter sächsischer Regionalbauernverbände. Unter dem Titel ‚Milchmarkt ohne Quote – Die Krise der Milchwirtschaft und ihre Auswirkung auf Sachsen‘ stand der eklatante Verfall des Milchpreises ganz oben auf der Tagesordnung.
Zu den nicht mehr kostendeckenden Preisen bei Schweinefleisch- und Eierproduktion käme nun die Milchkrise. So sei es nahezu unmöglich, schwächelnde Betriebszweige quer zu subventionieren, beklagten die Landwirte. Die Folge sei, dass zahlreiche Betriebe darüber nachdenken, die Tierproduktion aufzugeben. Doch dann würde mehr synthetischer Dünger benötigt und die Pflege des Kulturlandes sei nicht mehr abzusichern.
Für den Abgeordneten Wolfram Günther steht fest: „Wir müssen die Probleme der Bauern ernst nehmen. Auch die sächsische Landespolitik kann einen Beitrag dazu leisten, die Lage der Landwirte zu verbessern.“
„Auch wenn ich Entscheidungen zum Russlandembargo, die schwächelnde Konjunktur in Asien oder die Marktmacht weniger Supermarktketten nicht beeinflussen kann, dürfen wir nicht in Fatalismus verfallen“, so der Landwirtschaftspolitiker. Linderung der Probleme verspricht sich Günther vom Ausbau der regionalen bzw. Direktvermarktung. „Hier kann Landespolitik etwas tun, bspw. die Förderung von Regionalmarke und Vertriebskooperationen. Ich werde mich für einen Abbau der bürokratischen Hürden einsetzen. Es kann nicht sein, dass kleine Direktvermarkter mit Auflagen überzogen werden, die sie im Vergleich zu großen Verarbeitern deutlich schlechter stellen.“
Abschließend warb Günther bei den Landwirten dafür, die in Deutschland vergleichsweise hohen Standards nicht als Wettbewerbsnachteil, sondern als Chance zu begreifen: „Den internationalen Konkurrenzkampf um das billigste Schnitzel können wir nicht gewinnen. Unsere Standards sichern eine hohe Qualität. Mit diesem Pfund sollten sächsische Bauern wuchern. Die Politik muss sie dabei unterstützen.“
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