Ostern steht vor der Tür – ohne echten Meister Lampe?

Mancherlei ist in Sachsen auch zu Ostern schwer zu finden. Zum Beispiel Hasen.
Während Schokoladenosterhasen dank elterlichen Versteckens ausreichend für die Kleinen zu entdecken sind, mangelt es an echten Feldhasen. Meister Lampe hat sich rar gemacht in den heimischen Feldern.

Sowohl der nach wie vor ansteigende Flächenverbrauch und die Intensivierung der Landwirtschaft lassen den Hasen immer mehr zur Rarität in Sachsen werden. Hochrechnungen auf Basis aktueller Zählungen der Deutschen Jagd ergeben, dass in Deutschland derzeit rund 3,5 Millionen Feldhasen leben. Danach hoppeln im bundesdeutschen Durchschnitt noch rund elf Hasen über hundert Hektar, in Sachsen sind es weniger als fünf.

Zur Verbesserung des Lebensraums der Feldhasen ist eine höhere Dichte an Brachflächen in Acker- und Grünlandgebieten nötig. Insbesondere der Erhalt und die Entwicklung von störungsarmen Bereichen mit hoher Deckung, wie sie Brachflächen bieten, sind für die jungen wie für die alten Hasen von besonderer Bedeutung.

Und die Landwirtschaft tut ihr übriges: Brachflächen wichen in den letzten Jahren dem Anbau von Monokulturen. Krautreiche Randstreifen an Feldern fehlen zunehmend. Mit Pestiziden belastete Raps- und Maismonokulturen bedecken immer größere Flächen. Bereits ab Mai, und dann im Abstand weniger Wochen immer wieder, mähen große Maschinen das inzwischen artenarme Grünland, ohne Rücksicht auf Nester. Feldraine, offene Säume am Waldesrand und sonstige Rückzugsräume der ‚biologischen Vielfalt‘ verschwinden. Junge Feldhasen haben unter solchen Bedingungen nur geringe Überlebenschancen.

Die GRÜNE-Fraktion fordert daher, den Flächenverbrauch für Siedlungen und Straßen in Sachsen von acht Hektar täglich zu reduzieren. Und: Sachsens Staatsregierung darf nicht länger einseitig auf die Förderung der industriellen Landwirtschaft setzen.

» Feldhasenzählungen des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) von 2014 (rechtes Bild)

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