Zum Tag der Umwelt, am 05. Juni, der in diesem Jahr unter dem Motto ‚Insekten schützen – Vielfalt bewahren!‘ steht, erklärt Wolfram Günther, Vorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Artensterben und Klimawandel sind die beiden größten umweltpolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb sollten umweltpolitische Maßnahmen nach Möglichkeit beiden dienen.“
„Sachsens Staatsregierung muss mehr für die Artenvielfalt tun. Auf die politische Agenda von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt gehört aber genauso ein schnelles Handeln in Bezug auf den Klimawandel. Beiden dient nicht nur die Reduzierung des äußerst energieintensiven Einsatzes von synthetischem Dünger und Pestiziden, sondern auch die stattdessen anzustrebende Verbesserung der natürliche Bodenfruchtbarkeit durch gezielten Humusaufbau, ebenso der zügige Waldumbau sowie die Schaffung heckenartiger Waldränder.“
„Der Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) vom Mai 2019 warnt vor der Verschlechterung der Biodiversität und der ökosystemaren Funktionen und drängt auf ein rasches Handeln in allen Bereichen.“
„Durch den Einsatz von Pestizid- und Düngemitteln werden die Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten flächenhaft nivelliert oder regelrecht vernichtet. Aber nur ein strukturreicher und humusreicher Boden kann viele Tiere, wie etwa Insekten, beherbergen und ist zugleich eine bedeutende Kohlenstoffsenke.“
„Die Errichtung von Anlagen erneuerbarer Energien muss einhergehen mit mehr Strukturvielfalt in ausgeräumten Agrarlandschaften. Denn auch die Energiewende kann man naturschutzverträglich gestalten: Offenland-Ersatz-Habitate bei Freiflächenfotovoltaik, Strukturvielfalt unter Windrädern mit Bepflanzung und extensiver Bewirtschaftung der betroffenen Flächen.“
„Wir brauchen auch ein höheres Tempo bei Waldmehrung und Waldumbau. Die Waldmehrung auf geeigneten Standorten, der Waldumbau von strukturarmen Monokulturen zu artenreichen Mischwäldern sowie der Aufbau von heckenartigen Waldrändern hat eine große Arten- und damit Insektenvielfalt zur Folge.“
„Von hoher Bedeutung ist der Schutz der Gehölze in den Kommunen. Die Möglichkeit für die Städte, Baumschutzsatzungen wieder einzuführen, ist daher unabdingbar, vor allem um alte und große Bäume schützen zu können. Gerade diese Bäume sind reich an Strukturen für verschiedene Tiere und Pflanzen.“
„Auch an Straßenrändern werden unnötig viele Bäume gefällt. Dabei sind sie für eine vielfältige Kulturlandschaft von immenser Bedeutung.“
„Bäume haben eine große CO2-Bindungskapazität. So bindet eine 120-jährige und etwa 35 Meter (m) hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 Zentimeter (gemessen in 1,3 m Höhe) schätzungsweise 3,5 Tonnen CO2. Ein Hektar Wald kann pro Jahr über alle Altersklassen hinweg schätzungsweise 13 Tonnen CO2 speichern.“
Weitere Informationen:
» Tag der Umwelt 2019 ‚Insekten schützen – Vielfalt bewahren!‘
» Weltbiodiversitätsrat (IPBES)
Offizieller Bericht des Weltbiodiversitätsrates 6 May 2019:
» Summary for policymakers of the global assessment report on biodiversity and ecosystem services of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services [in englischer Sprache]
Hintergrund:
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