10.06.2016
(2016-183) In der heutigen Sachverständigenanhörung im Umweltausschuss zum Antrag der GRÜNEN-Fraktion „Naturschutzstationen in Sachsen erhalten, qualifizieren und landesweit wirksam einrichten“ bestätigten die Sachverständigen die Notwendigkeit eines landesweiten Netzes von Naturschutzstationen in Sachsen. Wolfram Günther, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion, fordert Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) jetzt zum Handeln auf.
„Der Ball liegt nach dieser Anhörung beim Umweltminister. Er muss zügig ein landesweites Konzept erarbeiten lassen, auf dessen Grundlage bereits für den Doppelhaushalt 2016/17 ausreichend Fördermittel bereitgestellt werden, um die bestehenden und zusätzlichen Naturschutzstationen auf sichere Füße zu stellen. Es ist uns wichtig, das langjährige Engagement zu unterstützen und den Akteuren Planungssicherheit zu geben.“
„Die Mehrzahl der Experten haben unsere Forderung von mindestens einer Naturschutzstation pro Landkreis und kreisfreier Stadt unterstützt, die zentrale Aufgaben im Naturschutz professionell und kontinuierlich übernimmt. Selbst davon sind wir aktuell weit entfernt. Das Ziel aus GRÜNER Sicht ist ein landesweites Netz von 40 Naturschutzstationen, damit eine Flächenwirkung entfaltet werden kann. Das wären pro Landkreis ca. drei gut ausgestattete Naturschutzstationen mitsamt fest angestelltem Personal und konkreten Aufgaben.“
„Als Arbeitsgrundlage für die Naturschutzstationen brauchen wir eine klare Definition dessen, was sie leisten sollen. Schwerpunkt muss aus unserer Sicht der Erhalt der Artenvielfalt, die damit verbundene praktische Naturschutzarbeit, die Betreuung von Naturschutz- und NATURA-2000-Gebieten, streng geschützten Tier- und Pflanzenarten sowie die Umweltbildung sein.“
Langfristige und fachgerechte Pflege kann die Artenvielfalt verdoppeln, wie die Erfahrungen aus ausgewählten Naturschutzgebieten im Erzgebirge bestätigen.
„Um eine möglichst große Wirkung für den Naturschutz entfalten zu können, sollen die zentral zu fördernden Naturschutzstationen als Naturschutzmanager tätig werden. Sie sollen dabei helfen, dass die Aktivitäten von Kommunen, Landnutzern, Vereinen und anderen Institutionen zielgerichtet koordiniert werden.“
Der von der GRÜNEN-Fraktion benannte Sachverständige Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, erläuterte, dass in Thüringen mindestens elf Natura-2000-Stationen eingerichtet werden. Diese dienen als Servicestationen. Oberstes Ziel ist die Schaffung eines landesweiten Biotopverbundes und der Erhalt der Artenvielfalt. Das Land Thüringen finanziert aus Haushaltsmitteln dafür ca. 20 Personalstellen.
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