(2017-299) Zu vorgerückter Stunde diskutierte der Landtag gestern Abend über den künftigen Umgang mit dem Bergelager für historische Baustoffe Trebsen (bei Grimma) sowie dem Sächsischen Bauteilarchiv. Der mit der Lagerung und Katalogisierung betreute Förderverein Rittergut Trebsen muss den bisherigen Standort der ehemaligen Papierfabrik Trebsen bis zum Jahresende räumen. Die seit Ende der 90er Jahre aufgebaute Sammlung verliert damit ihre Heimstatt. Damit der Förderverein doch noch Unterstützung erhält und die wertvollen Bestände für die Nachwelt erhalten bleiben, setzte die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen entsprechenden Antrag auf die Tagesordnung des Plenums am 13. Dezember.
„Die Sammlung ist ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Privatem, Bürgerschaft und Staat. Ein Verein hat sich gegründet und mit den Denkmalbehörden, dem Landkreis und dem Freistaat zusammengearbeitet. Viele Bestände lagern dort, weil der Freistaat Denkmaleigentümer bei Abbrüchen verpflichtet, einzelne Bauteile vor der Zerstörung zu bewahren. Es ist viel öffentliches Geld in Verein und Lager geflossen, zahlreiche bei Behörden angestellte Denkmalpfleger haben ihre Arbeitskraft zur Verfügung gestellt“, erläuterte Wolfram Günther, Sprecher für Denkmalschutz der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, das Ansinnen.
„Ich kann nicht nachvollziehen, das sich das jetzt alles in Luft auflösen soll“, appellierte er in der Debatte an Koalition und Staatsregierung, sich für die Rettung der Sammlung einzusetzen.
Der emotionale Aufruf verhallte nicht. Zwar lehnten CDU und SPD den Antrag der GRÜNEN-Fraktion ab, weil sie bis Ende des Jahres kaum Handlungsmöglichkeiten sehen. Der SPD-Abgeordnete Albrecht Pallas forderte Innenminister Markus Ulbig (CDU) jedoch auf, das Thema in der nächsten Sitzung des Innenausschusses im Januar zu besprechen und eine Lösung zu finden. Innenminister Ulbig zollte in seiner Rede dem Förderverein für seine bisherige Arbeit Respekt und sagte zumindest die Besprechung zu.
„Ich freue mich, dass dank des GRÜNEN-Antrags auf den letzten Metern Bewegung in die Sache gekommen ist“, sagte Günther zufrieden.
„Damit besteht die Möglichkeit, die kulturhistorisch wertvollen Bestände zu retten.“
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