Dresden. Der Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft des Sächsischen Landtages hat heute Sachverständige zum Antrag „Waldumwandlungen für Photovoltaik ausschließen“ (Drs 8/3501) der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN angehört. Durch den Antrag soll verhindert werden, dass in Sachsen Wälder für weitere Photovoltaik-Anlagen abgeholzt werden. Stattdessen soll sich der Freistaat für die Waldmehrung einsetzen.
Thomas Löser, energiepolitischer Sprecher der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion, betont nach der Anhörung:
„Die Rodung unserer Wälder für Solaranlagen zerstört das Vertrauen der Menschen in die Energiewende. Es ist nicht zu erklären, wieso Wald für PV-Anlagen weichen soll, während Dächer, Parkplätze und Industriebrachen weitestgehend ungenutzt bleiben. Wir BÜNDNISGRÜNE stehen dafür ein, dass dieses Potenzial endlich ausgeschöpft wird. So schützen wir den Wald und bringen zugleich die Energiewende voran. Denn Sachsen hat beim Ausbau der Erneuerbaren im Bundesvergleich noch immer deutlich aufzuholen.“
Wolfram Günther, Sprecher für Umwelt und Klima der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion, ergänzt:
„Angesichts der zunehmenden Belastungen durch die Klimakrise ist klar: Wir müssen unseren Wald schützen – als Wasserspeicher, als Kohlenstoff-Senke und als Lebensraum für unzählige Arten. Wir BÜNDNISGRÜNE fordern die Staatsregierung mit unserem Antrag auf, den zuständigen Behörden die Instrumente zu geben, mit denen das Abholzen von Wald für PV-Projekte beendet wird. Der Freistaat kann mit gutem Beispiel vorangehen und für landeseigene Waldflächen Solaranlagen grundsätzlich ausschließen. Denn unsere Wälder sind unsere Lebensader und ihr Schutz entscheidend.“
Friedrich Findeisen, Landesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. Sachsen, stellte in der Anhörung als Sachverständiger klar:
„Die Folgen des menschengemachten Klimawandels beeinflussen den sächsischen Wald bereits jetzt massiv. Hier braucht es ein entschlossenes Gegensteuern. Doch leider hinkt Sachsen seinem Ziel, einen Waldanteil von 30 Prozent an der Landesfläche zu erreichen, deutlich hinterher. Bei beantragten Waldumwandlungen zugunsten von Photovoltaikanlagen ist daher streng zu prüfen, ob die Anlage nicht stattdessen an alternativen Standorten umgesetzt werden können. Ist dies der Fall, muss der Antrag zwingend abglehnt werden. Für unvermeidbare Waldumwandlungen sollte zudem ein angemessener Ausgleich für den realen Verlust erfolgen – gegebenenfalls auch im Verhältnis 1:2 oder 1:3 und möglichst als zusammenhängende Fläche.“
Weitere Informationen:
>> Antrag der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion: „Waldumwandlungen für Photovoltaikanlagen ausschleißen“ (Drs 8/3501)
Anhörung PV im Wald – BÜNDNISGRÜNE: Rodung unserer Wälder für Solaranlagen zerstört Vertrauen in Energiewende



