Schließung von Chemieanlagen – BÜNDNISGRÜNE fordern Lieferketten-Sicherungsprogramm vom Bund

Dresden. Gestern teilte der US-Chemiekonzern Dow mit, dass er plant, bis 2027 Teile seiner Werke in Schkopau und Böhlen zu schließen. Davon betroffen ist u.a. der sogenannte Steamcracker in Böhlen. Der Cracker ist ein zentrales Element im mitteldeutschen Chemiedreieck. Sein Wegfall könnte Lieferketten dramatisch stören. 

Wolfram Günther, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt:

„Das sind harte Nachrichten für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Für sie muss ein sozialverträglicher Übergang organisiert werden. Hierbei sollte auch an die Zulieferer und nachgelagerten Betriebe gedacht werden, die vom Aus in Schkopau und Böhlen ebenso betroffen sind.“

„Die vergangenen Krisen-Jahre haben uns gezeigt, dass wir in unabhängige europäische Produktion investieren müssen. Die Nachricht von den beabsichtigten Schließungen sind ein Rückschlag für die Bemühungen zu mehr Unabhängigkeit. Die Lieferkettensicherheit darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, kurzfristig ein Lieferketten‑Sicherungsprogramm für eine nachhaltige Chemiebranche zu etablieren. Der Standort muss unabhängig von der Bereitschaft des US-Konzerns gesichert werden.“

„Außerdem wird es höchste Zeit für eine Umsetzung des Industriestrompreises, um die energieintensive Grundstoffproduktion zu ermöglichen. Auch die Förderung der Wasserstoff‑Integration sollte jetzt unter besonderer Priorität umgesetzt werden. So steht die Bundesregierung u.a. in der Pflicht, schleunigst in die Umsetzung des H2-Kernnetzes zu gehen.“

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