Wussten Sie, dass verbautes Stroh den CO₂-Gehalt in der Atmosphäre senkt? Denn Baumaterialien wie zum Beispiel Stroh oder Hanf können CO₂ langfristig binden und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Wie man in der Praxis diesen klimafreundlichen Baustoff verwenden kann, davon konnte ich mich zusammen mit Thomas Löser und Andreas Otto (MdA) beim Besuch des sächsischen Unternehmens Lorenz GmbH überzeugen.
lorenzsysteme – Montagesysteme aus Holz mit Strohdämmung
Das Unternehmen mit Sitz in Taucha hat eine innovative Methode entwickelt, den nachwachsenden Rohstoff Stroh in einem klimafreundlichen Bauprozess zu etablieren und zur Produktreife zu entwickeln.
Lorenzsysteme ermöglicht es, mit Modulen aus Stroh und Holz, ein Haus innerhalb von wenigen Stunden zu errichten, sodass es innerhalb weniger Tage bezogen werden kann. Vorteilhaft sind die hervorragende Dämmleistung und das gute Raumklima.
Die Vorteile von Strohdämmung
Geschäftsführer Rainer Schmidt berichtete, dass in Frankreich Stroh, wegen der baulichen und brandhemmenden Eigenschaften, etwa 20-mal so viel verbaut wird wie in Deutschland. Bei uns sind die Lösungen leider noch nicht angekommen, obwohl sich durch die Verwendung einige Vorteile ergeben:
- Die Verwendung von Stroh im Bausektor würde einerseits die regionalen Wertschöpfungsketten erhöhen
- und den Landwirten vor Ort neue Absatzmärkte eröffnen,
- andererseits eine erhebliche Verbesserung des Raumklimas und der Energieeffizienz durch die Strohdämmung bewirken.
- Auch bei der Müllvermeidung punktet Stroh, denn Bauschutt stellt mehr als die Hälfte des gesamten Müllaufkommens in Deutschland.
- Das verwendete Stroh kann nach der baulichen Nutzung kompostiert werden und unterstützt damit das Konzept der Kreislaufwirtschaft.
- Stroh hat das Potenzial, fossile Erdölprodukte zu ersetzen. Der Bausektor ist von allen Sektoren noch am weitesten davon entfernt, die Europäischen Energie-und Klimaziele zu erfüllen.
Lorenz GmbH zeigt, wie Unternehmen in Sachsen neue Wege in Richtung nachhaltiges Bauen beschreiten.
Die Lösungen sind da und praxistauglich. Sie müssen jetzt nur auch konsequent eingesetzt werden.
